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Natürlicher Klimaschutz in ländlichen Kommunen

Kommune mit Bäumen und Wegbegrünung

Bad Gandersheim Eine naturnahe Ortsmitte für Ackenhausen und Altgandersheim durch die Renaturierung der Dorfbäche

Zuwendungsempfangende

Bad Gandersheim

Maßnahmen

  • Bei zwei verrohrten Bächen werden die Verrohrungen geöffnet und ein naturnaher Bachlauf geschaffen

Laufzeit

laufend

01.01.2025 bis 30.06.2028

Verortung

Bad Gandersheim – Landkreis Northeim – Niedersachsen

Fördervolumen

2.700.000,00 €

ANK-Handlungsfelder

  • Natürlicher Klimaschutz auf Siedlungs- und Verkehrsflächen
  • Naturnaher Wasserhaushalt mit lebendigen Flüssen, Seen und Auen

Größe der Maßnahmenflächen

2.600 m²

Bad Gandersheim wird durch die Renaturierung der Dorfbäche auch seine historische Mitte wieder erhalten.

Was ist die Herausforderung in Bad Gandersheim? 

In den 1970er-Jahren wurden die Dorfbäche in Ackenhausen (500m) und Altgandersheim (150m) verrohrt. Dadurch verloren die Ortschaften ihre historische Mitte, die ökologische Funktion der Gewässer ging verloren, und mit den Rohren entstanden Schwachstellen bei Starkregen und Hochwasser.

Klimabedingte Veränderungen wie Trockenheit, Hitze und Starkregen sind zunehmend auch in Bad Gandersheim spürbar. Die Bevölkerung wünscht sich kühlende Rückzugsorte und Maßnahmen gegen Hochwasser. Die Renaturierung der Dorfbäche wurde als geeignet identifiziert, um sowohl den Klimaschutz als auch die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern.

Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt? 

Das Projekt verbindet Gewässerrenaturierung mit einer sozialen und ökologischen Aufwertung der Ortskerne. Durch die Öffnung der Verrohrungen entsteht ein naturnaher Bachlauf, der als Treffpunkt und „Lebensader“ dient.

Mit der Renaturierung der Bachläufe werden die Gewässerökosysteme und ihre Klimaschutzfunktionen wiederhergestellt. Die Bäche erhalten den größtmöglichen Spielraum für eine eigenständige Entwicklung als Fließgewässer. Pflegeeingriffe erfolgen nur zur Verkehrssicherheit. Auch Uferabbrüche oder Sandbänke werden nur in notwendigen Fällen entfernt.

Mit Uferbepflanzungen entsteht ein durchgängiger Grüngürtel durch die Ortschaften. Darin eingebettete Trittsteinbiotope dienen als Lebensräume für Tiere und Erholungsorte für die Dorfbevölkerung. Begleitet wird das Projekt durch ein freiwilliges Monitoring der Fließgeschwindigkeit und Artenvielfalt der Gewässer.

Die Anwohner*innen werden durch Beteiligungsangebote, ehrenamtliche Mitarbeit und Veranstaltungen eingebunden. Schulklassen können durch einen Bachlehrpfad die Bedeutung von Gewässern für den Klimaschutz kennenlernen.

Welchen Beitrag leistet das Projekt für den Natürlichen Klimaschutz? 

Die Renaturierung der Bäche schafft naturnahe, belebte Ortszentren mit positiven Effekten für Umwelt, Hochwasserschutz und soziale Begegnung.

Die Maßnahmen tragen zur Wiederherstellung natürlicher Wasserhaushalte und zur Steigerung der Biodiversität bei. Die Renaturierung fördert den Wasserrückhalt in der Fläche und unterstützt so den Hochwasserschutz. Anpflanzungen entlang der Bäche binden Treibhausgase und schaffen ein grünes Band durch die Ortschaften.

Die natürliche Gewässerentwicklung verbessert die ökologische Qualität der gesamten Flusslandschaft. Über Pressearbeit und die Teilnahme am Niedersächsischen Gewässerwettbewerb sollen andere Kommunen inspiriert werden.

Pflegepläne, Schulungen für Gemeindemitarbeitende und technische Ausstattung wie eine Mähraupe sichern die nachhaltige Pflege der Projektflächen. Ehrenamtliche Patenschaften und die Integration von Schulen in die Gestaltung des Bachlehrpfades tragen zusätzlich zur Verstetigung der Projektinhalte bei.