Zeuthen Wald. Wasser. Leben. So soll es bleiben in Zeuthen. Renaturierung Flachmoor und Grabensysteme sowie Anlage einer Streuobstwiese.
Zuwendungsempfangende
Gemeinde Zeuthen
Maßnahmen
- Renaturierung des Flachmoors Kienpfuhl durch Entfernung zugewucherter Vegetation und Wiederherstellung der Wasserzufuhr
- Naturnahe Umgestaltung des Ebbe- und Flutgrabens, inklusive Anlage von Grabentaschen und Begrünung der Böschungen
- Ersatz des provisorischen Staubauwerks am Grabensystem durch ein festes Bauwerk zur Stabilisierung des Wasserhaushalts
- Aufwertung der Uferbereiche am Mündungsbereich zum Zeuthener See durch naturnahe Gestaltung und Erosionsschutz
- Anlage von Streuobstwiesen und Feldgehölzen, inkl. Pflege in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen und lokalen Vereinen
Laufzeit
01.01.2026 bis 31.12.2030
Verortung
Zeuthen – Landkreis Dahme-Spreewald – Brandenburg
Fördervolumen
487.290,57 €
ANK-Handlungsfelder
- Schutz intakter Moore und Wiedervernässung
- Natürlicher Klimaschutz auf Siedlungs- und Verkehrsflächen
- Naturnaher Wasserhaushalt mit lebendigen Flüssen, Seen und Auen
Größe der Maßnahmenflächen
10.000 m2
Was ist die Herausforderung in Zeuthen?
Zeuthen steht vor der Herausforderung, wichtige Naturflächen inmitten dichter Wohnbebauung zu erhalten und zu stärken. Besonders betroffen ist das Flachmoor Kienpfuhl. Es liegt im Herzen eines Wohngebiets und ist ein beliebter Naherholungsort – zugleich aber gefährdet durch seit Jahren sinkende Wasserstände. Ursache sind defekte Zuläufe und eine fehlende Pflege, wodurch die natürliche Sukzession voranschreitet und das Moor zunehmend verlandet. Auch der Ebbe- bzw. Flutgraben – ein wichtiges Grabensystem zur Wasserzufuhr für angrenzende Naturschutzflächen – ist stark von Verlandung betroffen und trägt kaum noch zum Wasserrückhalt in der Landschaft bei. Ein provisorisch errichtetes Staubauwerk zeigt bereits erste positive Effekte, bedarf aber einer dauerhaften Lösung. Ein weiteres Problem stellt das beschädigte Ufer an der Mündung des Grabensystems zum Zeuthener See dar, an dem die Böschungskante ausgebrochen ist. Hinzu kommt die zunehmende Bebauung im Umfeld von geplanten Streuobstwiesen.
Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?
Im Kienpfuhl wird die zugewucherte Vegetation entfernt und das Flachmoor wiedervernässt. Am Ebbegraben ersetzt ein festes Staubauwerk die bisherige Notlösung, um den Wasserfluss zu regulieren und den Bruchwald im Höllengrund zu sichern. Die naturnahe Gestaltung der Gräben und Uferbereiche an der Mündung des Ebbegrabens in den Zeuthener See schafft neue Lebensräume und stärkt die Biodiversität. Auf einer Brachfläche nahe eines Neubaugebiets legt die Gemeinde eine neue Streuobstwiese an, die zukünftig als öffentlicher Begegnungsort mit hoher ökologischer und sozialer Wirkung dienen soll. Der örtliche Jugendclub und weitere Ehrenamtliche engagieren sich künftig bei Ernte- und Pflegeaktionen.
Zur Information von Tagesgästen und Anwohner*innen werden Informationstafeln entlang der neuen Streuobstwiesen aufgestellt. Alle Maßnahmen wurden in enger Abstimmung mit Verwaltung, Umweltausschuss und lokalen Verbänden geplant und stoßen auf breite Zustimmung.
Welchen Beitrag leistet das Projekt künftig für den Natürlichen Klimaschutz?
Die Wiedervernässung des Flachmoores Kienpfuhl leistet einen zentralen Beitrag zum Natürlichen Klimaschutz. Intakte Moore binden langfristig große Mengen Kohlenstoff und bieten zugleich Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere, wie den Kammmolch. Durch die naturnahe Gestaltung des Ebbe- und Flutgrabens verbessert sich der Wasserrückhalt in der Landschaft – ein wichtiger Baustein zur Anpassung an zunehmende Trockenperioden. Gleichzeitig entstehen durch Grabentaschen und Uferbegrünung vielfältige neue Lebensräume.
Auch die Streuobstwiese wirkt mehrfach. Sie trägt zur Kühlung bei, liefert frisches Obst und stärkt das Umweltbewusstsein durch gemeinschaftliche Nutzung. Bereits jetzt engagieren sich NABU, NAJU und Ehrenamtliche in Pflegemaßnahmen – dieses Engagement soll durch Schulungen, Öffentlichkeitsarbeit und ein waldpädagogisches Angebot weiter ausgebaut werden.