Wolfhagen Biodiversitätsfördernde Vernetzung durch insektenschonende Mahdverfahren und Verbesserung der Qualität der Saumstrukturen an Weg- und Geländesäumen. Wasserrückhalt im ländlichen Raum durch Wiederherstellung der Funktionen der Bachaue und der nassen Waldbereiche an ausgewählten Flächen.
Zuwendungsempfangende
Stadt Wolfhagen
Maßnahmen
- Ökologische Aufwertung von Wege- und Böschungssäumen durch insektenschonende Mahd
- Wasserrückhalt und Renaturierung der Bachaue am Gewässer Mühlenwasser
- Wasserrückhalt und Etablieren einer Waldweide
Laufzeit
01.06.2025 bis 31.05.2028
Verortung
Wolfhagen – Hessen
Fördervolumen
487.600,00 €
ANK-Handlungsfelder
- Natürlicher Klimaschutz auf Siedlungs- und Verkehrsflächen
- Naturnaher Wasserhaushalt mit lebendigen Flüssen, Seen und Auen
Größe der Maßnahmenflächen
14.8695 m²
Copyright: Stephan Schmidt
Was ist die Herausforderung in Wolfhagen?
Die Stadt Wolfhagen steht vor großen Herausforderungen im Bereich des Natürlichen Klimaschutzes. Die derzeitige Pflege von Wegrändern und Geländesäumen führt dazu, dass es dort zu einer erhöhten Streuauflage von abgestorbenem Pflanzenmaterial kommt, die nicht oder nur langsam zersetzt wird. Diese Streuauflage beeinträchtigt viele dort lebende Tierarten wie Insekten, Vögel und Reptilien und verhindert, dass sich eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt entwickeln und ausbreiten kann. Außerdem ist durch massive Entwässerungsmaßnahmen in den Bachauen und anderen natürlichen feuchten Standorten der natürliche Wasserkreislauf gestört. Auch offene Flächen leiden unter den klimatischen Veränderungen. Besonders betroffen sind jene Bachauen, die intensiv landwirtschaftlich genutzt werden und in der Artenzusammensetzung stark verarmt sind.
Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?
Zukünftig sollen ausgewählte Säume, also Weg- und Feldränder, insektenschonend gepflegt und gemäht werden. Hierbei wird das sogenannte insektenschonende Mahd-Verfahren eingesetzt. Bei dieser Methode wird das Gras nur mit einem mechanischen Doppelmesser geschnitten und auf einen Ladewagen geblasen, beide Verfahrensarten sind Insektenschonend konzipiert. Das steigert die Artvielfalt, ohne die Arten durch den Maschineneinsatz zu beeinträchtigen. Um in den offenen Landschaften, wie etwa Wiesen oder Weiden, sowohl die Anzahl der Individuen einer Art als auch die Diversität zu sichern, sollen Verbindungskorridore in der Landschaft wiederhergestellt und dauerhaft geschützt werden. Maßnahmen wie die extensive Bewirtschaftung der Grünlandflächen und das Anpflanzen von klimaangepassten Laubbäumen fördern die Biodiversität zusätzlich. Damit sich der Wasserrückhalt im Bereich der Bachaue verbessert, wird ein Nebengewässer mit Flachwasserteichen und temporären Überstauungszonen neu angelegt. Auch in der Waldweide soll das Niederschlagswasser in Senken mit Flachwasserteichen besser gespeichert werden.
Welchen Beitrag leistet das Projekt künftig für den Natürlichen Klimaschutz?
Das Projekt fördert die Entwicklung wertvoller Biotope. Diese tragen einerseits zur Steigerung der Biodiversität bei, da Säume wichtige Wanderkorridore zwischen den noch bestehenden artenreichen Flächen sind. Die insektenschonende Mahd schützt und fördert zusätzlich den Artenreichtum. Im offenen Grünlandbereich sowie im Wald schaffen flächige Biotope mit einem natürlichen Wasserhaushalt selten gewordene natürliche Zonen, in denen sich stabile Artengemeinschaften entwickeln können. Andererseits fördern die genannten Maßnahmen die Speicherung von CO2 im Boden und in den Pflanzen. Maßnahmen zur Wiedervernässung und zum Wasserrückhalt in der Fläche verbessern zudem die lokale Temperaturverteilung. Wasserspeicherkapazitäten des Bodens werden aktiviert, und es bildet sich mehr Grundwasser. Das wiederum verbessert den Wasserkreislauf im Stadtgebiet sowie das Lebensgefühl der Bevölkerung und macht die Natur für Menschen erlebbarer.