Stadt Ludwigshafen am Rhein - Niedermoor Ein Niedermoor mitten in der Großstadt
Zuwendungsempfangende
Stadt Ludwigshafen am Rhein
Maßnahmen
- Planung und Umsetzung von Filtern zur Einleitung von Tiefenwasser aus einer Schutzbrunnengalerie in das Niedermoor
- Planung und Umsetzung von Überlaufwehren, Pumpen und Erdplomben zur Regulierung des Wasserstands und zur Vermeidung von Methanbildung
- Entnahme ungeeigneter Gehölze und Wiederherstellung typischer Niedermoorvegetation
- Einbindung der Öffentlichkeit zur Erstellung eines neuen Wegekonzeptes für die Besucherlenkung bei hohen Wasserständen
Laufzeit
01.01.2025 bis 30.06.2030
Verortung
Stadt Ludwigshafen am Rhein – Rheinland-Pfalz
Fördervolumen
2.015.000,60 €
ANK-Handlungsfelder
- Natürlicher Klimaschutz auf Siedlungs- und Verkehrsflächen
- Schutz intakter Moore und Wiedervernässung
Größe der Maßnahmenflächen
567.886 m²
Copyright: Jochen Harms, Stadt Ludwigshafen am Rhein
Was ist die Herausforderung für die Stadt Ludwigshafen am Rhein?
Die Stadt Ludwigshafen am Rhein steht vor der Herausforderung, das Niedermoor im Maudacher Bruch zu erhalten und dessen fortschreitende Degradierung aufzuhalten. Das Moor bildete sich auf einer wasserundurchlässigen Lehmschicht, die das Wasser wie eine Badewanne hält. Durch die Rheinvertiefung, Siedlungsbau und verstärkte Grundwasserentnahmen sank der Grundwasserspiegel des Moores in der Vergangenheit stark. In den Sommermonaten trocknet es zunehmend aus, was nicht nur die für das Moor typische Flora und Fauna bedroht, sondern auch zur Freisetzung von Kohlenstoffdioxid durch den Abbau des Torfkörpers führt. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, möchte die Stadtverwaltung durch die Wiedervernässung des Moores den Wasserrückhalt in der Landschaft verbessern und gleichzeitig die natürlichen Klimaschutzfunktionen des Moores erhalten.
Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?
Um das Niedermoor langfristig zu stabilisieren, setzt das Projekt auf eine nachhaltige Wasserzufuhr aus einer Schutzbrunnengalerie. Das dort geförderte Tiefenwasser wurde bisher ungenutzt in die Kanalisation geleitet. Künftig wird es durch einen ökologischen Bodenfilter vorgereinigt, um unerwünschte Stoffe zu entfernen. Anschließend gelangt es in das Bruch. So bleibt der Wasserstand in den Sommermonaten stabil, und ein zu starkes Absinken wird verhindert.
Zusätzlich sorgen Überlaufwehre und Pumpen für eine gezielte Wasserstandsteuerung, um eine übermäßige Überstauung und die damit verbundene Methanbildung zu vermeiden. Ergänzend werden gezielte Gehölzpflegemaßnahmen umgesetzt: Unpassende Arten wie Hybridpappeln werden entfernt, wertvolle Gehölze wie alte Eichen und Erlenreste gefördert und Zielarten wie Schwarzerlen neu gepflanzt. Gemeinsam mit der interessierten Öffentlichkeit wird ein neues Wegekonzept erarbeitet, welches die Besucherführung bei hohen Wasserständen ermöglicht. Für die Steuerung der Projektmaßnahmen wird eine eigene Personalstelle eingerichtet.
Welchen Beitrag leistet das Projekt für den Natürlichen Klimaschutz?
Die Wiedervernässung des Niedermoorgebiets trägt in mehrfacher Hinsicht zum Natürlichen Klimaschutz bei. Sie verhindert den weiteren Humusabbau und sorgt dafür, dass das Moor als Kohlenstoffsenke erhalten bleibt. Gleichzeitig fördert die Wiederherstellung der typischen Niedermoorvegetation die Biodiversität, indem wertvolle Lebensräume für spezialisierte Pflanzen- und Tierarten gesichert werden. Neben den ökologischen Vorteilen stärkt das Projekt auch die Funktion des Gebiets als Hochwasserrückhalteraum und verbessert damit den Schutz vor Extremwetterereignissen. Durch die enge Einbindung der Öffentlichkeit wird das Maudacher Bruch als naturnaher Erholungsraum erlebbar gemacht und bleibt für kommende Generationen als Ort der Naturerfahrung erhalten.