Kalletal Nachhaltige Entwicklung der Kulturlandschaft OWL (nekO) – Hecken, Säume und Wasserrückhalt in der Kulturlandschaft Ostwestfalen-Lippe
Zuwendungsempfangende
Gemeinde Kalletal
Maßnahmen
- Bauliche Maßnahmen zum naturnahen Wasserrückhalt
- Pflanzung von Hecken, Gehölzen und Säumen
- Errichten eines Heckenerlebnisweges
Laufzeit
01.11.2024 bis 31.10.2028
Verortung
Gemeinde Kalletal – Kreis Lippe – Nordrhein-Westfalen (NRW)
Fördervolumen
500.944,00 €
ANK-Handlungsfelder
- Natürlicher Klimaschutz auf Siedlungs- und Verkehrsflächen
- Naturnaher Wasserhaushalt mit lebendigen Flüssen, Seen und Auen
Größe der Maßnahmenflächen
ca. 16.019,00 m²
Copyright: Gemeinde Kalletal
Was ist die Herausforderung in Kalletal?
In der Kulturlandschaft in Ostwestfalen-Lippe befinden sich zahlreiche, nicht mehr genutzte Wirtschaftswege, die stark verdichtet sind und die landwirtschaftlichen Flächen durchschneiden. Starkregengefahren-Karten zeigen, dass bei heftigen Niederschlägen die Wassermassen auf diesen Wegen zusammenkommen und mit hoher Geschwindigkeit abfließen, statt sich in der Landschaft zu verteilen. Dies kann zu Erosionsschäden führen und die Infrastruktur in Mitleidenschaft ziehen. Aber nicht nur der Wasserrückhalt ist an diesen Stellen eingeschränkt, sondern auch die Biodiversität. Maßnahmen der Flurbereinigung haben zum Verlust wertvoller kleinteiliger Strukturen – wie etwa Hecken und Solitärgehölzen – geführt. Diese fehlen im Landschaftsbild und als Lebensraum für zahlreiche Arten.
Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?
Die Gemeinde Kalletal verfolgt das Ziel, mit ihren Maßnahmen die Überflutungsvorsorge zu verbessern und die entsprechenden Gebiete besser an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Sie pflanzt dafür unter anderem Solitärgehölze, sät blütenreiche Säume sowie artenreiche Hecken an und legt Totholzelemente aus. Dies schafft einen Biotopverbund, der an wertvolle bestehende Strukturen anschließt und die Wirkung von Starkregenereignissen abpuffert.
Im Rahmen einer partizipativen Öffentlichkeitsarbeit plant die Gemeinde unter anderem Workshops mit Landwirten, um diese zu informieren und zur Beteiligung anzuregen. Zudem entsteht in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Kindergarten und einer Naturparkschule ein Erlebnispfad, um das Projekt in der Bevölkerung zu verankern. Hier steht pädagogisches Lernmaterial zur Verfügung, und Interessierte können an Workshops zur Anlage teilnehmen.
Welchen Beitrag leistet das Projekt für den Natürlichen Klimaschutz?
Die gepflanzten artenreichen Hecken mit ihren Säumen bieten – als Nistplatz, Nahrungsquelle und Überwinterungsquartier – einen Lebensraum für gefährdete oder bedrohte Arten. Bei Pestizid- und Düngemitteleinsatz erfüllen sie zudem eine wichtige Pufferfunktion für wertvolle Biotope. Mehr noch: Da die Hecken leeseitigen Windschutz und eine verringerte Transpiration ermöglichen, erhöhen sie die Bodenfeuchte und regulieren das Mikroklima der angrenzenden Flächen. Sie bieten Schutz vor wind- und niederschlagsbedingter Erosion, da sie den Wasserrückhalt verbessern und die Ableitung bei Starkregen verzögern. Heckenstrukturen in Verbindung mit Wällen, Retentionsmulden und kaskadenförmig angelegten Erdbecken puffern so Starkregenereignisse ab. Der neu angelegte „Heckenerlebnisweg" schafft zudem ein positives Naturerlebnis für die Bürger*innen vor Ort.