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Natürlicher Klimaschutz in ländlichen Kommunen

Kommune mit Bäumen und Wegbegrünung

Hude (Oldb) Entwicklung und Pflege eines Vernetzungsbiotopes zwischen den Wäldern Reiherholz und Hasbruch mit dem Ziel, über eine Offenland-Biotopkartierung ein nachhaltiges Biotopmanagement in der Gemeinde Hude (Oldb) zu etablieren

Zuwendungsempfangende

Gemeinde Hude (Oldb)

Maßnahmen

  • Pflanzung von Wallhecken, Blühflächen, Streuobstwiesen und weiteren Baumstrukturen als Grünkorridor bzw. Trittstein für gefährdete Tierarten
  • Entwicklung eines Naturerlebniskonzeptes
  • Schaffung eines Biotopmanagementsystems
  • Stärkung des örtlichen Zusammenhaltes durch die Bürger*innenbeteiligung sowie die Einbindung lokaler Organisationen, etwa Naturschutzverbände oder Touristikvereine

Laufzeit

laufend

01.04.2025 bis 31.03.2028

Verortung

Hude (Oldb) – Landkreis Oldenburg – Niedersachsen

Fördervolumen

529.140,83 €

ANK-Handlungsfelder

  • Natürlicher Klimaschutz auf Siedlungs- und Verkehrsflächen

Größe der Maßnahmenflächen

20.000 m²

Die historischen Wallhecken (Baumreihe links des Weges) in Hude sind aufgrund mangelnder Pflege herausgewachsen – künftig werden hier neue Hecken, Blühstreifen und Bäume gepflanzt.

Was ist die Herausforderung in Hude?

Der Urwald Hasbruch ist ein landesweit bedeutsames Rückzugsgebiet gefährdeter Tierarten. Doch seine ökologische Funktion ist bedroht: Wegen fehlender Verbindungen zu umliegenden Wäldern droht eine Isolation. Viele der dort lebenden Arten meiden das offene Agrarland, das zwischen den Wäldern liegt. Besonders die Ausbreitung nach Norden – wichtig für die Anpassung an den Klimawandel und den Erhalt der Arten – wird dadurch erschwert.

In der heutigen Agrarlandschaft fehlen strukturreiche Elemente wie Gehölzreihen. Diese sind jedoch entscheidend: Sie dienen Tieren als grüne Wanderkorridore, wirken klimaregulierend, spenden Schatten und fördern die Bildung frischer Luft. Außerdem verhindern Hecken und Bäume die Erosion wertvollen Oberbodens durch Wind und Wasser.

Die zunehmende Verarmung von landschaftlichen Strukturelementen beeinträchtigt nicht nur die ökologische Vielfalt, sondern auch den Erholungswert der Region. Mit der geplanten Wiederherstellung der Wallheckenlandschaft will die Gemeinde Hude (Oldb) dem entgegenwirken und gleichzeitig den Klima- und Artenschutz stärken.

Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?

Um die Wälder Reiherholz und Hasbruch besser zu vernetzen, entsteht ein linienartiger Grünkorridor aus Wallhecken mit klimaresistenten, regionalen Gehölzarten sowie begleitenden Blühstreifen. Es werden zudem neue Bäume gepflanzt und bestehende Hecken ausgebessert. Zusätzlich werden Trittsteine angelegt – kleine Lebensräume, die den Arten das Wandern erleichtern.

Die Gemeinde Hude (Oldb) verfolgt dabei einen dynamischen, partizipativen Ansatz: In Runden Tischen bringen sich Anwohner*innen und lokale Akteur*innen ein, benennen Erwartungen und mögliche Hürden. Zusätzliche Pflanzaktionen und Umweltbildungsangebote stärken das Gemeinschaftsgefühl und das Verständnis für ökologische Zusammenhänge.

Grundlage für die Maßnahmen ist eine detaillierte Geländeerfassung mit Biotoptypenkartierung. Ergänzend wird ein Naturerlebniskonzept entwickelt, das über die Bedeutung von Hecken für Artenvielfalt und Klimaschutz informiert.

Welchen Beitrag leistet das Projekt für den Natürlichen Klimaschutz?

Wallhecken verbessern das Mikroklima: Sie spenden Schatten, erhöhen die Wasserspeicherung des Bodens und fördern Verdunstungskälte. Gleichzeitig reinigen sie die Luft, produzieren Sauerstoff und binden Schadstoffe. Auch als CO₂-Speicher sind sie wirksam – laut Thünen-Institut speichern sie pro Hektar ähnlich viel Kohlenstoff wie Wälder, vor allem im Boden und Wurzelwerk. Neben dem Klimaschutz stärkt das Projekt auch die biologische Vielfalt: Blühstreifen und strukturreiche Hecken bieten Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Tiere. So verbinden sich Klimaschutz, Artenschutz und Kulturlandschaftspflege zu einem gemeinsamen Mehrwert für Natur und Mensch.