Natürlicher Klimaschutz in ländlichen Kommunen

Was ist die Herausforderung in Loxstedt

Die Gemeinde Loxstedt und ihre Nachbarkommunen wachsen. Der anhaltende Zuzug von Menschen aus Bremerhaven und Umgebung brachte unter anderem eine verstärkte Bebauung sowie Flächenversiegelungen mit sich – und damit einen negativen Einfluss auf den Wasserhaushalt, vor allem für Loxstedt.

Südlich der Kernortschaft fließt die Lune, ein kleiner Nebenfluss der Weser, durch die Gemeinde. Nördlich von Loxstedt liegt die Rohr, ebenfalls ein Auen- und Wiesenbach. Da sich das Projektgebiet in einem Niederungsbereich befindet, haben die Bäche und Flüsse hier eine geringe Fließgeschwindigkeit. Bei Starkregen und Hochwasser stellen Einträge in die Gewässer somit eine besondere Herausforderung dar. Sie werden stark mit organischem Material belastet, dessen Abbau nur langsam verläuft. Das bringt einen negativen Einfluss für die natürliche Biodiversität der Gewässer.

Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt? 

Mit einer Niederschlags-Abfluss-Simulation erfolgt zunächst eine Ist-Erfassung der Belastungen. Dabei misst die Gemeinde Loxstedt zum einen die Stärke der Niederschläge. Zum anderen kommt es zu einer Analyse der stofflichen Belastung. Zusätzlich erfasst die Gemeinde die bisher vorhandenen Regenrückhalteräume sowie Biotope. Darauf aufbauend schafft sie zwei naturnahe Regenrückhaltebecken zur Entlastung der Flüsse Lune und Rohr bei Starkregenereignissen.

In Loxstedt soll so ein grünes Wasserband durch die Ortschaft entstehen, das bestehende und neue Regenrückhalteräume sowie Grünflächen sinnvoll verbindet. Das Gesamtareal bildet gleichzeitig einen Lern- und Erholungsraum. Begleitende Projekte für Schulen und Kindergärten sollen den Einfluss von urbanisierenden Räumen auf die Fließgewässersysteme zeigen. Im Rahmen des Projektes initiieren Landkreis und Gemeinde zudem verschiedene Vorträge und Diskussionen, die unter anderem die Themen Klimafolgenanpassung und Biodiversität aufgreifen.

Welchen Beitrag leistet das Projekt für den Natürlichen Klimaschutz? 

Die neuen Regenrückhalteräume bilden einen Ausgleich für versiegelte Flächen – und sorgen damit indirekt für Kühlungseffekte in Siedlungsbereichen. Darüber hinaus entstehen für die aquatische Tierwelt neue Schutzbereiche, die bei Trockenheit oftmals die letzten noch wasserführenden Räume bilden.

Der Landkreis Cuxhaven schafft in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Loxstedt mit einer standortgerechten Bepflanzung eine biodiversitätsfördernde Begrünung. Das grüne Band mit neuen Bäumen und Sträuchern kann CO₂ binden.

Die angelegten Flächen liegen siedlungsnah und sollen für Fußgänger*innen Verbindungen im Zentrum schaffen. Anwohnende sowie hier arbeitende Menschen erhalten die Möglichkeit, sich in Naturräumen aufzuhalten und diese zu genießen. Neue Lehrpfade schaffen für Bildungseinrichtungen die Voraussetzung dafür, Kindern und Jugendlichen Naturerlebnisse zu ermöglichen und die dahinterliegenden Themen in den Lehralltag einzubeziehen.