Coesfeld Natürlicher Klimaschutz im Kreis Coesfeld
Zuwendungsempfangende
Kreis Coesfeld
Maßnahmen
- Nachhaltige Entwicklung eines Gräftensystems
- Baumpflanzungen auf Kreisliegenschaften
- Wiederherstellung einer Geländeniederung
- Dachbegrünung eines Erweiterungsneubaus
- Freiraumgestaltung Parkhaus
Laufzeit
01.01.2025 bis 31.12.2025
Verortung
Kreis Coesfeld – Nordrhein-Westfalen (NRW)
Fördervolumen
3.391.216,92 €
ANK-Handlungsfelder
- Natürlicher Klimaschutz auf Siedlungs- und Verkehrsflächen
- Naturnaher Wasserhaushalt mit lebendigen Flüssen, Seen und Auen
Größe der Maßnahmenflächen
67.500 m2
Copyright: Kreisverwaltung Coesfeld
Was ist die Herausforderung im Kreis Coesfeld
Der Kreis Coesfeld steht vor einer Reihe von Herausforderungen an verschiedenen Orten. Einer davon ist das Kulturzentrum des Kreises: die über 750 Jahre alte Burg Vischering in der Stadt Lüdinghausen. In den die Burg umgebenden Gräben, den sogenannten Gräften, ist durch einen übermäßigen Nährstoffeintrag ein geschädigtes aquatisches Ökosystem entstanden. Sie beherbergen so nur noch wenige Arten.
Im gesamten Siedlungsbereich des Kreises liegen viele versiegelte Flächen wie Straßen, Parkplätze sowie Gebäude. Diese heizen sich in den Sommermonaten zunehmend auf und der Boden kann seine natürliche Wasserspeicherfunktion nicht erfüllen.
Nordöstlich der Stadt Coesfeld befindet sich zudem ein durch eiszeitliche Erosion geformtes Kerbtal, das teilweise verfüllt wurde. Dieser verfüllte Talabschnitt befindet sich auf einer circa 3,4 Hektar großen Grünlandfläche im Naturschutzgebiet „Sieben Quellen / Talaue Hohnerbach“, das es als wertvolles Habitat wiederherzustellen gilt.
Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?
Mit einem ersten Arbeitspaket gestaltet der Kreis Coesfeld die Gräften an der Burg Vischering neu. Ziel ist es, dass sich als Biotop ein perennierendes Stillgewässer (Innengräfte) sowie ein temporär bespanntes Gewässer (Außengräfte) mit sumpfigen Bereichen entwickelt.
Das zweite Arbeitspaket sieht vor, circa 700 Bäume auf Kreisliegenschaften – etwa entlang von Straßen oder auf Schulgeländen – zu pflanzen.
Das dritte Arbeitspaket befasst sich mit der Wiederherstellung der Geländeniederung. In der künftigen Talform sollen sich temporäre Gewässer, feuchte Hochstaudenfluren, krautige Strukturen, Feldgehölze, Heckenstrukturen sowie Trockenbereiche entwickeln.
Im vierten und fünften Arbeitspaket sollen eine Grünfläche angelegt und eine Dachfläche begrünt werden. Unter anderem kann Letztere als Habitat für Insekten dienen, zur Erhöhung der Biodiversität beitragen und die Auswirkungen von Hitzeperioden und Trockenheit mindern.
Welchen Beitrag leistet das Projekt für den Natürlichen Klimaschutz?
Die in Coesfeld im Rahmen der verschiedenen Arbeitspakete umgesetzten Maßnahmen tragen auf vielfältige Weise zum natürlichen Klimaschutz bei. Die ökologische Umgestaltung des Gräftensystems bewirkt den Erhalt einer Wasserfläche als Kaltluftsenke sowie die Entwicklung von artenreichen sumpfigen Strukturen mit ausgleichender Wirkung. Der Kreis stellt ein durch übermäßigen Nährstoffeintrag geschädigtes aquatisches Ökosystem wieder her und erhöht – hier, wie an verschiedenen anderen Standorten in der Region – die biologische Vielfalt.
Die Maßnahmen schaffen artenreiche Biotope, legen grüne Inseln an und werten das Landschaftsbild auf. Sie fördern die Beschattung auf innerörtlichen Aufenthaltsbereichen und die Verdunstung mitsamt kühlender Wirkung und Luftschadstoffbindung. Der Kreis Coesfeld ermöglicht somit ein positives siedlungsnahes Naturerleben und sorgt für ein gesünderes Mikroklima sowie Biodiversitätsinseln im innerstädtischen Bereich und landschaftlichen Außenbereich.