Berlin Errichtung einer Dükerleitung von der Havel in die Gewässerkörper des Flächennaturdenkmals Immenweide/Glühwürmchengrund zur Renaturierung des Moorkörpers
Zuwendungsempfangende
Land Berlin, vertreten durch das Bezirksamt Spandau von Berlin
Maßnahmen
- Errichtung einer unterirdischen Leitung (Dükerleitung) zur gezielten Stützung des Wasserhaushalts der Niedermoore mit Wasser aus der Oberhavel
- Installation neuer Infotafeln und Informationsmaterialien zur Aufklärung der Öffentlichkeit
- Einbindung des NABU für Pflegemaßnahmen und Bürgerbeteiligung
Laufzeit
01.01.2025
Verortung
Berlin – Bezirk Spandau – Land Berlin
Fördervolumen
1.312.057,00 €
ANK-Handlungsfelder
- Schutz intakter Moore und Wiedervernässungen
Größe der Maßnahmenflächen
13.000 m²
Copyright: Olaf Geyer, Bezirksamt Spandau von Berlin
Was ist die Herausforderung in Berlin?
Im Spandauer Ortsteil Hakenfelde liegen die ehemaligen Niedermoore Glühwürmchengrund und Immenweide – ein rund drei Hektar großes Naturdenkmal. Aufgrund ihrer Grundwasserprägung fielen die Feuchtgebiete in den niederschlagsarmen Jahren 2014 bis 2016 trocken. Die Folgen des Klimawandels zeigen sich hier besonders deutlich: Der Wasserhaushalt ist aus dem Gleichgewicht geraten, und der Lebensraum für moortypische Arten geht zunehmend verloren. Gleichzeitig schwindet ein wertvoller Kohlenstoffspeicher. Um ihre ökologische Funktion und Klimaschutzleistung zu erhalten, braucht es wirksame und nachhaltige Gegenmaßnahmen.
Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?
Das Projekt zielt darauf ab, das Naturdenkmal langfristig zu erhalten und ökologisch aufzuwerten. In einer Machbarkeitsstudie wurden vorab Optionen zur Stabilisierung des Wasserhaushalts geprüft – mit dem Ergebnis, dass eine externe Wasserversorgung sinnvoll und umsetzbar ist. Über eine sogenannte Dükerleitung – eine unterirdische Wasserzufuhr unterhalb bestehender Wege – soll künftig Wasser über das natürliche Gefälle aus der Oberhavel gezielt in die Moorfläche geleitet werden. So kann der Moorwasserstand stabilisiert und die weitere Zersetzung der Torfböden verhindert werden. In den Kernbereichen der Niedermoore sollen die Böden dauerhaft nass bleiben. Zusätzlich werden vorübergehende Überstauungen in den angrenzenden Moorwäldern angestrebt, um die Zerstörung der Torfböden zu stoppen und den Zustand der Biotope zu verbessern. Die Maßnahmen orientieren sich an aktuellen naturschutzfachlichen Anforderungen und werden durch Umweltbildung, Pflegeeinsätze mit der NABU-Gruppe sowie begleitende Öffentlichkeitsarbeit ergänzt.
Welchen Beitrag leistet das Projekt für den Natürlichen Klimaschutz?
Moore sind wertvolle Kohlenstoffspeicher, die unser Klima schützen. Durch die geplante Wasserzufuhr und die damit verbundene Vernässung wird die CO₂-Freisetzung aus dem Moorboden reduziert und die biologische Vielfalt im Naturdenkmal gefördert. Artenreiche Lebensräume mit vielfältigen Strukturen wie Blühflächen, Totholz und Feuchtzonen schaffen neue Nahrungs- und Rückzugsräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger. Zusätzlich profitieren auch die Menschen vor Ort: Die kühlende Wirkung der Feuchtflächen wirkt sich positiv auf das Mikroklima der umliegenden Wohngebiete aus – ein zunehmend wichtiger Aspekt in Zeiten heißer Sommer. Durch Führungen der Naturranger*innen und neue Infotafeln wird das Verständnis für den Lebensraum Niedermoor gestärkt.