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Natürlicher Klimaschutz in ländlichen Kommunen

Kommune mit Bäumen und Wegbegrünung

Ammerland - Moorkamp Ökologische Aufwertung und Renaturierung extensiv genutzter Flächen durch Herstellung von Habitaten für einheimische Arten sowie Vermeidung weiterer Torfzehrung

Zuwendungsempfangende

Landkreis Ammerland

Maßnahmen

  • Um- und Rückbau von Entwässerungseinrichtungen zur Trennung des Landschafts- vom Moorwasserhaushalt und somit Anhebung des Wasserstandes
  • Bau eines Rastplatzes für Wanderer inkl. Infotafel

Laufzeit

laufend

01.01.2025 bis 31.12.2029

Verortung

Landkreis Ammerland – Niedersachsen

Fördervolumen

524.250,00 €

ANK-Handlungsfelder

  • Schutz intakter Moore und Wiedervernässung

Größe der Maßnahmenflächen

220.918 m²

Mehr Wasser für das Naturschutzgebiet "Moorkamp bei Süddorf"

Was ist die Herausforderung im Landkreis Ammerland?

Im Landkreis Ammerland spielt der Schutz von Mooren eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Klimakrise. Im rund 23 Hektar großen Naturschutzgebiet „Moorkamp bei Süddorf“ ist der Handlungsdruck hoch: Durch bestehende Entwässerungssysteme hat sich die einstige Moorlandschaft in einen trockeneren Birkenmischwald verwandelt – die für intakte Moore typischen Torfmoose sind weitgehend verschwunden. Zwischen 2016 und 2021 wurden dort durch Torfzehrung bis zu 66.000 Tonnen CO₂ sowie rund 56.000 Tonnen Methan freigesetzt – mit erheblichen Auswirkungen auf das Klima. Angesichts des hohen Moorflächenanteils im Landkreis verfolgt die Kommune das Ziel, die verbleibenden moortypischen Standorte zu sichern und durch Wiedervernässung und angepasste Nutzung die Emissionen deutlich zu reduzieren.

Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?

Das Projekt setzt auf eine gezielte Wiedervernässung des Naturschutzgebiets, um den Moorwasserhaushalt zu stabilisieren und die klimaschädliche Torfzehrung zu stoppen. Dafür werden vorhandene Entwässerungseinrichtungen zurück- oder umgebaut und der Landschaftswasserhaushalt gezielt vom Moor getrennt. Die Trennung stellt sicher, dass Wasser aus der Umgebung – etwa Regen oder Oberflächenabfluss – nicht mehr unkontrolliert durch das Moor abfließt. Stattdessen wird es gezielt im Moor zurückgehalten, sodass der Wasserstand dauerhaft hoch bleibt und der Torfkörper nass genug ist, um den weiteren Abbau zu verhindern. 

Die Maßnahmen werden durch naturnahe Gestaltungselemente ergänzt: Ein bestehendes Insektenhotel an einem Wanderweg wird um eine Infotafel und einen Rastplatz erweitert. 

Welchen Beitrag leistet das Projekt künftig für den Natürlichen Klimaschutz?

Durch die Trennung des Landschaftswasserhaushalts vom Moorwasserhaushalt kann künftig deutlich mehr Regenwasser im Gebiet zurückgehalten werden. Damit wird die Voraussetzung für eine flächendeckende, biodiversitätsfördernde Vernässung geschaffen – eine zentrale Maßnahme zur Minderung von Treibhausgasemissionen. Die zuvor hohen CO₂- und Methanfreisetzungen sollen so erheblich reduziert werden. Gleichzeitig entstehen wertvolle Lebensräume für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Ein integrierter Rast- und Informationspunkt macht die Bedeutung von Feuchtgebieten für den Klimaschutz erlebbar und fördert das Bewusstsein in der Bevölkerung.