Ammerland – Heiddeich Ökologische Aufwertung und Renaturierung extensiv genutzter Flächen durch Herstellung von Habitaten für einheimische Arten mittels Maßnahmen zum Wasserrückhalt
Zuwendungsempfangende
Landkreis Ammerland
Maßnahmen
- Rückbau von Entwässerungseinrichtungen
- Bau von Torfwällen und Polderflächen
- Beseitigung invasiver Pflanzen und anderem Gehölzauffwuchs
- Vernetzung und Renaturierung von extensiv genutzten Flächen
- Bau einer Aussichtsplattform zur Förderung des Bewusstseins über die Bedeutung von Mooren für den natürlichen Klimaschutz
Laufzeit
01.01.2025 bis 31.12.2029
Verortung
Landkreis Ammerland – Niedersachsen
Fördervolumen
816.000,12 €
ANK-Handlungsfelder
- Schutz intakter Moore und Wiedervernässung
Größe der Maßnahmenflächen
53 Hektar
Copyright: Goy Gerdes, Landkreis Ammerland
Was ist die Herausforderung im Landkreis Ammerland?
Das Naturschutzgebiet „Hochmoor und Grünland im Heiddeich“ im Landkreis Ammerland ist ein landschaftlich wertvolles, teilweise noch naturnahes Hochmoorgebiet. Es wird überwiegend extensiv gepflegt– mit feuchten Wiesen und Weiden, die wenig oder gar nicht gedüngt und nur selten gemäht oder beweidet werden. Das Naturschutzgebiet umfasst Moorbirkenwald, Gagelgebüsche sowie Hoch- und Übergangsmoore mit typischen Ausprägungen wie feuchtem Pfeifengras-Moor, Wollgras-Torfmoos-Schwingrasen und feuchtem Glockenheide-Moor. Die Moorflächen werden bislang über Gräben entwässert – mit dem Ergebnis, dass wertvoller Torf zersetzt wird und klimaschädliches CO₂ freigesetzt wird. Zudem breiten sich auf den Flächen Gehölze und invasive Pflanzen aus, darunter das Drüsige Springkraut und die spätblühende Traubenkirsche. Diese verdrängen typische Moorarten und stören den natürlichen Wasserhaushalt.
Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?
Im Zentrum des Projekts steht die Wiederherstellung eines funktionierenden Moorökosystems. Durch den Rückbau von Entwässerungsgräben und die Errichtung von Polderflächen durch den Bau von Torfwällen soll der Wasserstand angehoben und so der natürliche Wasserhaushalt stabilisiert werden. Invasive Arten werden gezielt entfernt. Bestehende Wiesen und Weiden im privaten Besitz bleiben weiterhin schonend nutzbar, werden aber ökologisch aufgewertet und stärker miteinander vernetzt, um größere, zusammenhängende Lebensräume zu schaffen. Die Flächen in öffentlicher Hand sollen so entwickelt werden, dass ein winterlicher Überstau möglich ist. Ein Rundweg für Besucher*innen sowie ein Aussichtspunkt mit Informationstafeln machen die Geschichte und Bedeutung des Heiddeichs erlebbar.
Welchen Beitrag leistet das Projekt künftig für den Natürlichen Klimaschutz?
Gesunde Moorböden sind wahre Klimaschützer. Sie können langfristig große Mengen Kohlenstoff speichern. Durch die gezielte Wiedervernässung verhindert das Projekt die weitere Zersetzung des Moorkörpers und damit erhebliche CO₂-Emissionen. Gleichzeitig entstehen wieder typische Lebensräume wie Torfmoos-Schlenken, Pfeifengras-Wiesen und Moorbirkenwälder, die zahlreichen gefährdeten Arten einen Rückzugsort bieten. Auch die angrenzenden Wiesenflächen profitieren von der ökologischen Aufwertung und Vernetzung. Der verbesserte Landschaftswasserhaushalt macht das Gebiet zudem widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels.