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10.01.2024

Patrouillieren für den Luchs  

EURENI-Projekt schult Freiwillige in Tschechien, um bei Gebietspatrouillen mitzuwirken und so den Luchs vor illegaler Tötung zu schützen.

Neben dem Verlust von Lebensraum und dem Schienen- und Straßenverkehr stellt die illegale Tötung eine der größten Bedrohungen für Luchse dar. Daher bietet die tschechische Organisation Hnuti DUHA im Rahmen des EURENI-Projekts „Luchse Leben Lassen“ Einführungsseminare für Interessierte an, die sich durch regelmäßiges Patrouillieren aktiv an der Überwachung und dem Schutz der vom Menschen bedrohten Tiere beteiligen wollen.

Die Schulungsinhalte umfassen verschiedene Aspekte, die zur Stärkung des Artenschutzes beitragen. Zunächst erhalten die freiwilligen Teilnehmenden Einblicke in den typischen Lebensraum eines Luchses und erfahren von den grundlegenden Bedürfnissen und Gewohnheiten der Tiere. Darüber hinaus lernen sie, Luchsspuren zu lesen, um die Präsenz Europas größter Katze in der Region feststellen zu können, sowie Anzeichen illegaler Aktivitäten zu identifizieren, wie zum Beispiel das Auslegen von Schlingfallen.

So vermitteln die Seminare grundlegendes Knowhow, um Anzeichen für mögliche Verstöße gegen Artenschutzbestimmungen zu erkennen und darauf reagieren zu können. Schließlich erfahren die Teilnehmenden auch, warum das Patrouillieren im Gebiet für den Luchs so wichtig ist: Die erhöhte Präsenz von wachsamen Menschen wirkt abschreckend auf potenzielle Täter*innen, die diese Gebiete folglich aus Furcht vor Entdeckung meiden. Die Luchs-Patrouillen tragen also dazu bei, die Natur und speziell die Luchse vor illegalen Aktivitäten zu schützen und das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Vor diesem Hintergrund werden die Teilnehmenden dazu angeregt, sich in Kleingruppen zu organisieren und möglichst regelmäßig und systematisch entlang vorher festgelegter Routen durch die umliegenden Waldgebiete zu streifen.

Frau misst Tierspuren im Schnee

Beim jüngsten Einführungsseminar im Dezember 2023 kamen rund 35 Interessierte für ein Wochenende in der Michlova-Hütte bei Vimperk in Tschechien zusammen und ließen sich zum Patrouillieren ausbilden.

Menschengruppe steht in verschneiter Landschaft.

Neben den ehrenamtlich organisierten Luchspatrouillen besteht ein weiterer Nutzen des Schulungsprogramms in der Multiplikatorwirkung der interessierten Teilnehmenden. Durch die Einbindung von Freiwilligen wird sichergestellt, dass das im Rahmen der Schulungen erworbene Wissen nicht nur in den Patrouillen bleibt, sondern auch in Familien, in Dörfer und Regionen weitergetragen wird. Durch dieses Multiplikatorprinzip wird die Nachhaltigkeit der Schutzmaßnahmen des EURENI-Projekts gestärkt und ein breiteres Bewusstsein für den Schutz von Luchsen und ihrer Lebensräume in der Gesellschaft gefördert.

Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH betreut die Europäische Umweltschutzinitiative (EURENI) im Auftrag des BMUV.

Kontakt

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