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Beim dritten Werkstattgespräch der KI-Ideenwerkstatt am 11. Mai 2023 hat sich das Projekt ReCircE vorgestellt: „Wie fördern digitale Produktdaten und KI die Kreislaufwirtschaft?“
Ziel von ReCircE ist, Stoffkreisläufe ressourceneffizienter zu gestalten. Erreicht werden soll dies, indem eine digitale Produktbeschreibung, die sogenannte Lebenszyklusakte, verknüpft wird mit Sortierungstechnologien, die durch Künstliche Intelligenz unterstützt werden. Konkret geht es ReCircE um das Recycling von Elektrokleingeräten und Elektroschrott.
Das Projekt wird von einem Projektkonsortium umgesetzt aus dessen Kreis am 11.5.2023 drei Referent*innen zu Gast waren:
- Tabea Hagedorn, TU Darmstadt
- Svenja Knetsch, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DKFI),
- Shehab Saleh, GreenDeltaGmbH
Nach einer kurzen Vorstellung des Projekts wurde über ein Kernproblem gesprochen, durch das die Kreislaufwirtschaft momentan behindert wird: Das Fehlen eines effizienteren Informationsaustausches zwischen den Stakeholdern einer Wertschöpfungskette. Das Projekt ReCircE möchte hier einen Baustein zur Problemlösung liefern. Eine digitale Produktbeschreibung, die sogenannte “Lebenszyklusakte” soll diesen Informationsaustausch gewährleisten. Dabei wurde auch der Bezug hergestellt zum geplanten EU-Produktpass und es wurde diskutiert, warum ein Produktpass standardisiert und flexibel sin muss, um einen breiten Einsatz zu ermöglichen.
Ziel ist es, digital gespeicherte Produktdaten beispielweise für bessere Recycling-Entscheidungen am Ende des Lebenszyklus eines Produktes zu nutzen. Durch die Kombination von Sensor-gestützter Sortierung, maschinellem Lernen und Informationen aus dem digitalen Produktpass kann eine intelligente Sortierung erreicht werden. Im Anwendungsfall von ReCircE geht es dabei um das Recycling von Elektrokleingeräten und Elektroschrott. Zudem ermöglichen die digitalen Produktdaten eine vereinfachte Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten, beispielsweise in Bezug auf Betriebsstoffe, Stromverbräuche, Abfälle und Emissionen.
Dies wird in Zukunft immer wichtiger werden, in der Diskussion ging es auch um Potentiale, diese Daten für eine umweltgerechte Regulierung zu nutzen. Dabei kam es zu einem intensiven Austausch mit den Teilnehmenden in deren Verlauf deutlich wurde, dass im Projekt ReCircE wichtige Grundlagenarbeit geleistet wird für den Aufbau einer digitalen Infrastruktur, die für die anstehende Transformation hin zu einer ökologischen Kreislaufwirtschaft von entscheidender Bedeutung ist. Zudem wurde technische Umsetzung der Lebenszyklusakte von ReCircE diskutiert. Es wurde deutlich, dass digitale Produktdaten eine wichtige Voraussetzung sind, um geschlossene Materialkreisläufe in der Wirtschaft zu ermöglichen.
Zum Projekt ReCircE
Eine mit künstlicher Intelligenz ausgestatte Sortieranlage versucht mit Daten aus verschiedenen Sensoren, die ökologisch sinnvollsten Vorschläge für den Umgang mit einzelnen Teilen aus Elektronik-Abfall herauszufinden. Durch die Kombination von Daten aus der sogenannten Lebenszyklusakte (Life Cycle Record) und Methoden aus dem Bereich des Maschinellen Lernens kann die Sortierung deutlich verbessert werden. Es können also höhere Anteile kostbarer Materialien zurückgewonnen und zu hochwertigeren Produkten verarbeitet werden. Darin liegt auch der innovative Charakter von ReCircE: Modellhaft können die Vorteile von digitalen Produktbeschreibungen in Kombination mit KI-Methoden im Anwendungsfall aufgezeigt werden. Diese Idee soll auch auf andere Branchen übertragen werden.
Zur Veranstaltungsreihe
Bei der Veranstaltungsreihe der KI-Ideenwerkstatt geht es darum, „Ideen auf die Werkbank“ zu bringen, daher stehen praktisch orientierte Projekte im Vordergrund. Gemeinsam diskutieren wir, welches Potenzial und welche Herausforderungen bestehen und welche Technologie hinter dem Projekt steht.
