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23.05.2023

KEI begleitet Förderprojekt zur klimafreundlichen Herstellung von Behälterglas  

Die beteiligten KEI-Kolleginnen (links) bei der Übergabe des Förderbescheids in Höhe von rund 12,3 Millionen Euro an die Ardagh Glass GmbH für das Projekt „NextGen Furnace“.

Über das Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ unterstützt das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) ein weiteres Projekt zum kohlenstoffarmen Umbau der Glasproduktion.

Die deutsche Glasindustrie setzt auf innovative Klimapfade, die zur Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 führen sollen. Im Vorhaben „NextGen Furnace“ errichtet der Glasproduzent Ardagh Glass GmbH erstmals in Deutschland eine großtechnische Hybrid-Schmelzwanne zur weitgehend CO2-freien Herstellung von Behälterglas. Das Unternehmen hat den Bescheid in Höhe von rund 12,3 Millionen Euro nun persönlich vom Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Stefan Wenzel, am Werk Obernkirchen (Niedersachsen) erhalten. Die Förderung erfolgt im Rahmen des BMWK-Programms „Dekarbonisierung in der Industrie“, das vom Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) betreut wird.

zwei Männer stehen vor zwei Rollups und halten einen Zuwendungsbescheid.
Der Parlamentarische Staatssekretär des BMWK, Stefan Wenzel, (links) übergibt den Zuwendungsbescheid an Jens Schaefer, Operations Director, Ardagh Glass Packaging – Germany.

Elektrisch beheizte Schmelzwanne für hochwertige Glasbehälter

Im geförderten Projekt baut Ardagh Glass im Laufe des Jahres eine Anlage zur CO2-armen Behälterglasschmelze und erprobt diese anschließend. Durch das Umstellen der konventionellen Fertigung von Erdgas auf einen teilelektrischen Heizbetrieb mit Grünstrom können die prozessbedingten Treibhausgasemissionen dauerhaft um 60 Prozent gesenkt werden. Insgesamt werden rund 30,9 Millionen Euro in die neuartige Hybrid-Schmelzwanne am Unternehmensstandort Obernkirchen investiert – erstmalig für diesen Sektor im industriellen Maßstab. Die besondere Herausforderung bei der komplexen Produktion ist es, die sehr hohen Anforderungen an die Glasqualität für die Lebensmittel- und Getränkebranche sowie pharmazeutische Industrie zu erfüllen. Die zentralen Parameter sowie eingesetzte Materialien werden über das klimafreundliche Verfahren erstmals unter Realbedingungen demonstriert.

Wegweisende Technologie für die gesamte Branche

Die Glasindustrie gehört zu den energieintensiven Industriebranchen in Deutschland und hat im Jahr 2021 rund 3,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen verursacht. Beim Herstellen von Hohlglasbehältern entsteht der größte Anteil des Energiebedarfs während des Schmelzprozesses. In feuerfesten Wannen werden die Glasrohstoffe bei Temperaturen von bis zu 1.600 Grad Celsius aufgeschmolzen. Diese werden bisher hauptsächlich mit dem fossilen Energieträger Erdgas befeuert. Durch die Elektrifizierung des Prozesses in Kombination mit dem überwiegenden Einsatz recycelter Glasscherben können rund 60 Prozent der CO2-Emissionen gegenüber der heute üblichen Behälterglasschmelze eingespart werden.

Unterstützung für die energieintensive Glasindustrie über das Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“

Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt mit dem bundesweiten Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ die energieintensive Industrie dabei, prozessbedingte Treibhausgasemissionen dauerhaft zu reduzieren und stellt Mittel für die Investitionskostenförderung ihrer Dekarbonisierung zur Verfügung. Dies trägt entscheidend zum Erreichen des gesetzlich verankerten Ziels der Klimaneutralität bis 2045 in Deutschland bei. Als Projektträger und Ansprechpartner für das Förderprogramm hat das KEI, als ein Geschäftsbereich der ZUG, die Entwicklung von „NextGen Furnace“ bis zum jetzigen Vorhabenbeginn fachlich und kaufmännisch begleitet.

Kontakt

Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) Karl-Liebknecht-Straße 33
03046 Cottbus
+49 355 478 891 01 E-Mail schreiben zur Webseite des KEI

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