Im Rahmen der LIFE-Ausschreibungen 2023 investiert die Europäische Union in 133 neue Vorhaben.
Die Europäische Kommission hat am 21. Oktober 2024 über das Umweltförderprogramm LIFE mehr als 380 Millionen Euro für 133 neue Projekte in ganz Europa bereitgestellt. Mit dem Betrag wird der Gesamtinvestitionsbedarf in Höhe von 574 Millionen Euro für diese Projekte zu mehr als der Hälfte gedeckt, die übrigen Mittel werden von nationalen, regionalen und lokalen Regierungen, öffentlich-privaten Partnerschaften, Unternehmen und Organisationen der Zivilgesellschaft aufgebracht.
LIFE-Projekte tragen dazu bei, die Klima-, Energie- und Umweltziele des europäischen Green Deal zu verwirklichen, einschließlich bis 2050 klimaneutral zu werden und bis 2030 den Verlust an biologischer Vielfalt aufzuhalten und umzukehren. Die Projekte werden folgende Mittel mobilisieren:
- fast 216 Mio. Euro (144,5 Mio. Euro EU-Beitrag) für Naturschutz- und Biodiversitätsprojekte, u.a. zur Wiederherstellung von Süßwasser- und Meeresökosystemen sowie zur Verbesserung des Erhaltungszustands der Populationen von Vögeln, Amphibien und Säugetieren;
- 143 Mio. Euro (davon 74 Mio. Euro von der EU) als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und Verbesserung der Lebensqualität, u.a. Verringerung des Wasserverbrauchs, der Industrie- und der Haushaltsabfälle, der Luftverschmutzung und der Lärmbelästigung;
- rund 110 Mio. EUR (fast 62 Mio. Euro EU-Beitrag) für Klimaanpassung, Klimaschutz sowie Governance und Informationsmaßnahmen;
- 105 Mio. EUR (EU-Beitrag: 99 Mio. Euro) für die Beschleunigung der Energiewende.
Projekt-Highlights
25 Projekte gehören zum Teilprogramm «Naturschutz und biologische Vielfalt». An zwei Vorhaben, LIFE4AquaticWarbler und LIFE AWOM, beteiligen sich Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Litauen, Ungarn, die Niederlande, Polen, Portugal sowie die Ukraine und Senegal, um den äußerst seltenen Seggenrohrsänger vor dem Aussterben zu bewahren. Ein weiteres Beispiel ist Biodiverse City in Budapest zur Förderung der «friedlichen Koexistenz von Natur und städtischem Lebensstil».
Unter den 26 Projekten, die zur Förderung im Rahmen des Teilprogramms «Kreislaufwirtschaft und Lebensqualität» ausgewählt wurden, ist das Vorhaben LIFE GRAPhiREC dem Recycling von Grafit aus Batterieabfällen in Italien gewidmet. Das DESALIFE-Projekt von den Kanarischen Inseln zielt darauf ab, die Wasserresilienz durch Gewinnung von Süßwasser aus dem Atlantik zu stärken. Mithilfe wellengetriebener Offshore-Bojen, die vor den Inseln eingesetzt werden, sollen 1,7 Mrd. Liter entsalztes Wasser an Land gepumpt werden.
IMAGE LIFE und LIFE VINOSHIELD zählen zu den 23 angekündigten Projekten im Teilprogramm «Klimaschutz und Klimaanpassung». Die Vorhaben werden dazu beitragen, in Spanien, Frankreich und Italien dazu beitragen, weltbekannte Rebflächen sowie die Herstellung von Käse berühmter Sorten wie Parmigiano Reggiano, Camembert de Normandie und Roquefort gegenüber den Auswirkungen extremer Wetterereignisse widerstandsfähiger zu machen. Im Rahmen der Projekte werden Vorschläge präsentiert, wie sich die europäische Landwirtschaft an den Klimawandel und an die Wasserknappheit anpassen kann.
Zu den Kurzbeschreibungen aller ausgewählten Projekte
Hintergrund
Im Laufe des 32-jährigen Bestehens des LIFE-Programms wurden mehr als 6.000 Projekte für Umwelt- und Klimaschutz in der EU und in assoziierten Ländern kofinanziert. Die jetzt vorgestellten 133 Projekte wurden aus mehr als 653 Bewerbungen ausgewählt, die im Rahmen der LIFE-Ausschreibungen 2023 eingereicht wurden.
Die Kommission hat ihre Förderung für die LIFE-Programme im Zeitraum 2021-2027 um fast 60% auf 5,43 Milliarden Euro erhöht. Die im Rahmen des LIFE-Programms bereitgestellten Zuschüsse werden von der Europäischen Exekutivagentur für Klimainfrastruktur und Umwelt, CINEA, verwaltet.
Zur ausführlichen Pressemitteilung der Europäischen Kommission
Über die LIFE-Beratungsstelle
Die bundesweite LIFE-Beratungsstelle berät und informiert Antragstellende, Interessierte und die LIFE-Kontaktstellen in den Bundesländern zum europäischen Förderprogramm LIFE und dessen Antragsprozess. Sie stellt Arbeitshilfen und Materialien bereit und fördert den Austausch und die Vernetzung der beteiligten Akteure.
Die Beratungsstelle wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz beauftragt und wird von der ZUG geführt.