Der Steinbach liegt in der Verbandsgemeinde Wethautal im Burgenlandkreis des Mitteldeutschen Reviers und ist von großer Bedeutung für die Biotopverbundplanung des Landes Sachsen-Anhalt. Zwischen den Ortsteilen Osterfeld und Löbitz durchfließt der Flussabschnitt eine noch stark überformte, strukturarme Landschaft, die erhebliche ökologische Defizite aufweist.
Mithilfe der KoMoNa-Förderung des BMUV wird der Steinbach auf einer Länge von 4,4 Kilometern renaturiert und ökologisch aufgewertet, wobei auch umliegende, vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Flächen von ca. 6 Quadratkilometern in die Planung einbezogen werden. Das Flussbett wird ingenieurbiologisch gesichert und das Ufer wird durch die Pflanzung von Gehölzstreifen, die Erosion verhindern, stabilisiert. Zusätzlich wird im Rahmen des Projekts ein begleitender, touristischer Radweg entlang des Bachbetts angelegt. Indem er eine Lücke im überregionalen „Saale-Unstrut-Elster Rad-Acht“-Weg schließt, verbessert er die Radinfrastruktur und fördert die Lebensqualität in der Region.
Mit diesem Vorhaben wird ein Modellprojekt umgesetzt, das nicht nur die ökologische Vielfalt fördert und zur nachhaltigen Entwicklung des Wasserhaushalts in der Region beiträgt, sondern auch die touristische Attraktivität der Region erhöht. Die Maßnahmen zur Renaturierung und der Bau des Radwegs sind so konzipiert, dass sie langfristig Bestand haben und als Vorbild für ähnliche Projekte in anderen Regionen dienen können. Mithilfe der Flurneuordnung werden auf beispielhafte Weise die Herausforderungen der Flächenverfügbarkeit und -bereitstellung gelöst, die häufig Hindernisse in der kommunal-ökologischen Entwicklung darstellen. Die erfolgreiche Kombination von ökologischer Aufwertung und touristischer Infrastruktur in der Gemeinde Wethautal zeigt, wie nachhaltige Entwicklung und Freizeitnutzung Hand in Hand gehen können.