KlimaWildnis
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KlimaWildnis-Fläche Lahnberger Wald Erwerb einer neuen KlimaWildnis-Fläche der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe im rheinland-pfälzischen Rhein-Lahn-Kreis
Zuwendungsempfangende
Zuwendungsempfängerin
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe
Maßnahmen
Maßnahme
Flächenankauf von insgesamt 167 Hektar Privatwaldfläche
Laufzeit
01.12.2024 bis 30.06.2026
Verortung
Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz
Fördervolumen
4.489.100,00 €
Copyright: NABU-Stiftung Nationales Naturerbe/Inés Noll
Welchen Beitrag für mehr Wildnis in Deutschland leistet das Projekt?
Mit dem Kauf eines großflächigen Waldgebiets östlich von Koblenz wird ein Wildnis-Trittstein geschaffen, der sich unmittelbar an die naturschutzfachlich wertvolle halboffene Weidelandschaft des NABU-Stiftungsgebietes Schmidtenhöhe, eine Fläche des Nationalen Naturerbes, anschließt. Im Eigentum der NABU-Stiftung wird sichergestellt, dass der Lahnberger Wald künftig einer dauerhaft nutzungsfreien Entwicklung unterliegt. Durch die beträchtliche Flächengröße von 167 Hektar erhalten ungestörte Naturprozesse ausreichend Raum und Zeit, um vielfältige Waldmosaike entstehen zu lassen. So wird zukünftig das zeitgleiche und benachbarte Auftreten unterschiedlicher Waldentwicklungsphasen ermöglicht, wodurch sich vielfältige Refugien für Waldarten mit unterschiedlichen Lebensraumanforderungen entwickeln. Damit stellt die Fläche einen großen Gewinn für die Ökosystemvielfalt der Region dar.
Die Sicherung des Waldes durch die NABU-Stiftung und die damit mögliche konsequente Einstellung der Forstwirtschaft wird außerdem zur langfristigen Kohlenstoffspeicherung und -anreicherung in der Biomasse des Waldes führen. Der Aufbau des Wildnis-Trittsteins Lahnberger Wald trägt damit unmittelbar zum Natürlichen Klimaschutz bei.
Kartenansicht des Projektes

Was zeichnet die Fläche für den Natürlichen Klimaschutz aus?
Die geförderten 167 Hektar Wald bestehen hauptsächlich aus Laubmischwald und umfassen mehrere gesetzlich geschützte Waldbiotope. Mit einem Anteil von 27 Prozent ist der Bergahorn die häufigste Baumart auf der Fläche. Die Buche ist mit 22 Prozent und die Eiche mit 18 Prozent vertreten, was bereits im derzeitigen Zustand eine naturnahe Baumartenzusammensetzung des Waldes widerspiegelt.
Mit Einsetzen der natürlichen Dynamik werden die dortigen Bäume länger leben und somit langfristig als Kohlenstoffspeicher und Kohlenstoffdioxidsenke wirken. Darüber hinaus wird sich stehendes bzw. liegendes Totholz auf der Wildnisfläche anreichern, die Kohlenstoffspeicherung im Boden nimmt zu. Dies trägt wesentlich zum Klimaschutz bei. Des Weiteren kann davon ausgegangen werden, dass sich die Anzahl von Höhlen- und Horstbäumen sowie von Starkbäumen mit Bruch- und Faulstellen oder mit Pilz- und Flechtenbesiedelung im Wald erhöhen wird, womit die Habitatvielfalt zunimmt.
Mit der Lage des Projektgebiets im europäischen Vogelschutzgebiet „Lahnhänge“ ist es prädestiniert, durch die einsetzende natürliche Entwicklung zunehmend Lebensräume für schützenswerte Vogelarten wie Schwarz- oder Mittelspecht und deren Folgenutzer bereitzustellen und so den europäischen Schutzzweck zu erfüllen. Auch für zahlreiche weitere Arten – z. B. diverse Fledermaus-, Insekten- und Pflanzenarten – entstehen so neue Habitate, die sich im Einklang mit den natürlichen Prozessen langfristig weiterentwickeln können.
Als KlimaWildnisfläche unter Aufgabe der forstlichen Nutzung leistet das Vorhaben einen Beitrag zur Umsetzung des Wildnisziele der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt der Bundesregierung und unterstützt zudem das Erreichen der regionalen und europäischen Schutzziele.